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Infover­an­staltung: Kommunale Wärmeplanung

Rund 45 inter­es­sierte Bürge­rinnen und Bürger versam­melten sich vergan­genen Mittwoch­abend (16.10.24) im Sitzungssaal des Rathauses von Flossenbürg, um sich bei einer Infor­ma­ti­ons­ver­an­staltung über die kommunale Wärme­planung und die Zukunft der Wärme­ver­sorgung in ihrer Gemeinde zu infor­mieren. Bürger­meister Thomas Meiler eröffnete die Veran­staltung und hob gleich­zeitig die Wichtigkeit dieses Themas hervor: „Angesichts steigender Energie­preise und Unsicher­heiten ist es umso dring­licher, dass wir uns gemeinsam mit nachhal­tigen Alter­na­tiven ausein­an­der­setzen.“ Der Plan: In Flossenbürg sollen so viele Haushalte wie möglich „an einer Heizung hängen“ und sich zentral versorgen. So soll es, wenn es nach dem Willen der Bundes- und Landes­po­litik geht, bald in jeder Kommune aussehen.

Kompe­tente Unter­stützung aus Amberg

Die Leitung der Veran­staltung übernahm Prof. Dr. Ing. Markus Brautsch von der Ostbaye­ri­schen Techni­schen Hochschule Amberg-Weiden. Der erfahrene Experte in Sachen kommu­naler Wärme­planung erläu­terte die anste­henden Schritte für Flossenbürg und dessen Verwaltung. Im Mittel­punkt stand hierbei die Frage, wie die Gemeinde ihre Wärme­ver­sorgung zukunfts­fähig und nachhaltig gestalten kann. „Wir beginnen mit der Erhebung von Verbrauchs­daten aus privaten Haushalten und gewerb­lichen Betrieben, um ein Wärme­ka­taster zu erstellen. Dies bildet die Grundlage für die Prüfung, wo ein Wärmenetz sinnvoll ist und wo nicht“, erklärte Brautsch. „Es kann durchaus vorkommen, dass eine Straßen­seite angeschlossen werden kann, bei der anderen jedoch wirtschaft­liche Tatsachen dagegensprechen.“

Besonders hervor­zu­heben ist hierbei, dass die Gemeinde Flossenbürg frühzeitig einen entspre­chenden Förder­antrag für die kommunale Wärme­planung gestellt hat. Dank dieser recht­zei­tigen Initiative erhält Flossenbürg eine staat­liche Förderung von 90 Prozent der Planungs­kosten – eine Förderung, die in dieser Höhe künftig für andere Kommunen nicht mehr verfügbar sein wird.

Techno­logien für eine grüne Zukunft

Ein zentraler Punkt der Veran­staltung war auch die Frage, welche Techno­logien für die Wärme­ver­sorgung in Betracht kommen. Hierbei wurden verschiedene Optionen wie Grund­was­ser­wär­me­pumpen, Biomas­se­heiz­kraft­werke und Solar­thermie disku­tiert. Doch die Liste möglicher Lösungen ist noch weitaus länger. „Welche Techno­logie letzt­endlich am besten für Flossenbürg geeignet ist, wird sich im Laufe der Planungen zeigen“, so Brautsch. „Tatsache ist jedoch, dass etwas kommen muss, da der Freistaat Bayern bis ins Jahr 2040 klima­neutral sein will.“

Wirtschaft­liche Überlegungen

Auch die wirtschaft­lichen Aspekte spielten eine wesent­liche Rolle. Brautsch wies darauf hin, dass der Kilowatt­stun­den­preis bei einem Wärmenetz derzeit etwa 20 Cent betrage, während private Heizungen bei etwa 12 Cent lägen. Aller­dings seien die Anschaf­fungs­kosten privater Heizsysteme hierbei nicht einge­rechnet. Nimmt man diese in die Kalku­lation zur Hand, gleichen sich die Kosten nahezu. Zudem wird erwartet, dass die CO2-Preise aufgrund gesetz­licher Vorgaben in den kommenden Jahren stark steigen, was fossile Brenn­stoffe erheblich verteuern wird.

In der anschlie­ßenden Frage­runde wollte einer der Zuhörer wissen, wie viele Haushalte an das Wärmenetz angeschlossen werden müssten, damit der Betrieb sich rentabel gestalte. „Rund 60 Prozent der Haushalte, die an ein Netz angeschlossen werden könnten, müssten dieses nutzen, damit es wirtschaftlich tragfähig ist“, erläu­terte Brautsch.

Ein weiteres Thema war die Sicherheit der Wärme­ver­sorgung. Was geschieht, wenn das Netz ausfällt? Hierbei betonte Brautsch, dass immer Backup-Lösungen einge­plant werden müssten, um eine unter­bre­chungs­freie Versorgung, wie zum Beispiel bei Wartungs­ar­beiten, zu gewährleisten.

Ausblick

Vor dem Hinter­grund, dass alle deutschen Kommunen bis Ende 2028 eine solche Wärme­planung abgeschlossen haben müssen, wird die vollständige Wärme­planung für Flossenbürg etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. Meiler betonte abschließend: „Wir stehen in engem Austausch mit Prof. Brautsch und werden Sie über alle Entwick­lungen auf dem Laufenden halten. Jeder ist herzlich einge­laden, sich aktiv in diesen Prozess mit einzubringen.“

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